Mediation und Konflikttransformation

Mediation und Konflikttransformation
gesunde Streitkultur

Streiten lernen

Frieden und Stabilität sind Voraussetzungen für Entwicklung. Ungelöste Konflikte hemmen oder lassen Entwicklungsprozesse scheitern, ob auf internationaler oder innerstaatlicher Ebene, in einem Unternehmen oder gar im Privatleben. Das Ziel kann nicht bedeuten Harmonie um jeden Preis herzustellen, sondern die Förderung einer konstruktive Streitkultur, die Konflikte erlaubt, benennt und eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung sucht. Mediation hilft beim richtigen Streiten. In einem strukturierten Mediationsverfahren werden unterschiedliche Sichtweisen, Bedürfnisse und Interessen aller Beteiligten in einer vertrauensvollen, wertfreien und respektvollen Atmosphäre herausgearbeitet und verständlich gemacht. MediatorInnen verstehen sich dabei als überparteiliche Vermittler, die gemeinsam mit den Konfliktparteien den Konflikt und seine Genese im Hinblick auf eine mögliche Win-Win Lösung analysieren. MediatorInnen helfen den Streitenden bei der Erarbeitung kreativer und individueller Lösungen. Mediation verbessert die Kommunikationsfähigkeit, in dem strukturierten Mediationsverfahren gelingen Sich-Mitteilen, (aktives) Zuhören und Verstehen. Mediation ist keine Therapie und beruht auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. In der Mediation geht es nicht um Recht haben oder Recht bekommen und es gibt keine Verlierer. Laut Johan Galtung, dem Begründer des Peace Research Instituts in Oslo basiert Konflikttransformation mit friedlichen Mitteln auf drei Schlüsselkompetenzen, die ein spezielles Training erfordern:
  • Empathie
  • Kreativität
  • Gewaltfreiheit
Bei der schrittweisen Konflikttransformation konzentriert sich Galtungs TRANSCEND-Methode (englisch "to transcend" = überschreiten) drei Hauptkomponenten:
  • die Lösung des zugrundeliegenden Konflikts
  • die Wiedergutmachung der reversiblen Schäden
  • die Versöhnung der Konfliktparteien.
Entscheidend dabei ist die Rolle des Bewußtseins: die Transformation der Konflikte erfordert die Fähigkeit zu ihrer Transzendenz durch die Konfliktparteien. Die Rolle des Konfliktvermittlers besteht darin, diese Fähigkeit zur Transzendenz zu fördern.              

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